In diesem Artikel beschäftigen wir von Finanz-Monster uns mit der empirischen Aufarbeitung von Geld und seiner Inflation. In der Makroökonomie unterscheidet man an dieser Stelle in zwei Variablen:
Reale Variablen – Die Messung erfolgt in Gütereinheiten
Nominale Variablen – Diese werden über Geldeinheiten gemessen
Wichtig ist hierbei das Verstehen des Zusammenspiels von Geldmenge und des Preisniveaus, also wie verändern sich die Preise, wenn sich das Wachstum der Geldmenge verändert. Erst dann kommt man zum Ergebnis der Geldpolitischen Neutralität, welche besagt, dass reale Variablen (Gütereinheiten) langfristig unabhängig sind von den nominalen Variablen (Geldeinheiten).
Einführung in die Quantitätstheorie
Klären wir zunächst jedoch, welche Funktionen das Geld erfüllt:
1. Geld ist ein Wertaufbewahrungsmittel
Wird anstatt ein Gut (bzw. Dienstleistung) Geld als Tauschmittel genutzt, kann der Tausch (bzw. Kauf und Verkauf) zu unterschiedlichen Zeitpunkten stattfinden. Zum Beispiel der Tausch eines Haarschnittes gegen einen Sack Kartoffeln.
2. Geld ist eine Recheneinheit
Durch das Rechnen mit Geld können die Werte von Gütern vereinheitlicht werden. Der Wert des Geldes kann sich gegebenenfalls ändern, was bei Gewichten, Längen oder Litern nicht möglich ist.
3. Geld ist ein Tauschmittel
Geld selbst führt aus Ökonomischer Sicht zu nahezu unendlich hoher Effizienz, im Vergleich zu einer Tauschwirtschaft.
Des Weiteren unterscheiden wir zwei Sorten von Geld:
1. Commodity Money:
Das Geld selbst hat einen nicht Abstrakten Wert, man bezeichnet dies als intrinsischen Wert. Darunter fallen beispielsweise Edelsteine oder Goldmünzen, auf welche man sich als Währung geeinigt hat.
2. Fiat Money
Dieses Geld hat einen Abstrakten Wert, oder analog keinen intrinsischen Wert. z.B. Dollar-Banknoten.
Berechnung der Inflationsrate
Die Inflationsrate wird üblicherweise mit einem griechischem π notiert. Es handelt sich dabei schlicht um die prozentuale Veränderung des Preisniveaus (Notation P).
Durch Logarithmieren einfacher ausgedrückt .
Die Aufgabe der EZB ist es (zumindest in Europa), mittels Geldpolitik die Inflationsrate stabil und niedrig zu halten. Dies geschieht durch die Regulierung der langfristigen Geldmenge.
Im nächsten Schritt zum Formulieren der Quantitätstheorie, benötigen wir ein Konzept welches uns angibt, mit welcher Rate das Geld in der Wirtschaft zirkuliert. Dies bezeichnen wir als die Umlaufgeschwindigkeit, welche mit V (velocity) notiert wird. Nimmt V beispielsweise den Wert 10 an (V=10), bedeutet dies, dass eine entsprechende Geldeinheit für 10 Transaktionen im Jahr verwendet wird. Legt man T als Anzahl der Transaktionen fest, sowie M für das gesamte Geldangebot, kann man die Umlaufgeschwindigkeit V definieren als:
Es dürfte schnell klar sein, dass die Messung aller Transaktionen T sich als schwierig gestaltet. Um an dessen Stelle eine evidente Näherungsgröße zu schaffen, verwenden wir den realen Output Y multipliziert mit dem Preisniveau P (dieser stellt eine nominale Variable dar, welcher den Experten unter Ihnen auch als BIP Deflator bekannt sein dürfte).
Hierfür ergibt sich diese Formel:
Durch einfaches Umformen erhält man die Quantitätsgleichung, dies ist aber noch nicht die Theorie, sondern lediglich eine Identitätsgleichung:
Dies bedeutet die Gleichung ist erfüllt, egal welchen Wert die Parameter haben, dank dieser Eigenschaft können wir Terme ersetzen, ohne dass die Aussage an Gültigkeit verliert. Damit wir uns der Theorie nähern, nehmen wir für V eine Geldnachfrage Funktion an. Ein Anteil des Outputs Y, wird von den Haushalten immer in Form von Geld gehalten, diesen Anteil notieren wir mit k. Dies ist durch die Haushalte logischerweise Exogen gegeben und ist wie immer ein Wert zwischen 0 und 1. Daraus ergibt sich wiederum die Nachfrage nach Realkasse:
Im Nächsten Artikel werden wir die Verbindung dieser Formel zur Quantitätsgleichung herstellen und die Quantitätstherie formulieren.