Schufa

Das Einkaufen im Internet, der Abschluss eines Handy-Vertrags oder auch ein Kreditantrag sind mittlerweile fast alltägliche Geschäftsvorgänge. Ebenso alltäglich ist, dass hierbei beteiligte Unternehmen die Bonität ihrer potentiellen Kunden prüfen. Dies geschieht häufig auf der Grundlage von Informationen, die sie bei Kreditauskunfteien einholen. Eine bedeutende Auskunftei ist die Schufa (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung), die eigenen Angaben zufolge über Daten von 66,2 Millionen Personen verfügt – faktisch von fast jedem Erwachsenen. Die nächst größeren Wirtschaftsauskunftei weiß über ca. 53 Millionen Bürger Bescheid.

Arbeitsweise der Schufa
Die Schufa versteht sich als Datensammelstelle, die mit Finanzinstituten, Versandhändlern oder Telefongesellschaften zusammenarbeitet. Erfasst werden folgende Daten:

– persönliche Angaben, wie Name, Geburtsdatum, Adresse
– Informationen zu Bankkonten, Krediten (auch Kreditanfragen), Bürgschaften, Ratenzahlungen, Handy-Verträgen und Kreditkarten. Zusätzlich auch Angaben darüber, ob Kreditraten nicht beglichen oder Konten seitens der Bank gekündigt wurden.

Die gesammelten Information löscht die Schufa nach dem Ablauf bestimmter Fristen, um so eine möglichst hohe Aktualität zu gewährleisten. Nach zwölf Monaten erfolgt die Löschung aller gestellten Anfragen, z. B. über einen Ratenkredit. Vollständig getilgte Kredite werden drei Kalenderjahre nach der Rückzahlung aus der Datensammlung entfernt.

Jeder Verbraucher, der wissen möchte, welche Auskünfte über ihn erhoben wurden, kann einmal jährlich kostenfrei eine Selbstauskunft anfordern. Somit ist Transparenz gegeben und es existiert die Möglichkeit, fehlerhafte Datensätze bereinigen zu lassen.

Einfluss auf das Scoring
Banken und andere Unternehmen ermitteln aus den Schufa-Daten die Kreditwürdigkeit ihrer Kunden, das so genannte „Scoring“. Ziel der Firmen ist es, auf der Basis des „Score-Werts“ die Bonität einer Person anhand von Statistiken möglichst genau prognostizieren zu können. Dieser Score-Wert ist für den Verbraucher durchaus relevant, denn hieran richteten Banken etwa die Höhe des Zinssatzes für einen Kredit aus oder Versandhändler entscheiden, ob jemand per Rechnung oder nur mittels Vorauskasse bestellen darf. Das Scoring kann für den Einzelnen demzufolge positiv oder negativ sein. Trotz vereinzelter Kritik versichert der Schufa-Ombudsmann, die Qualität der Schufa-Daten sei gut und geeignet. Letztlich entscheidet nur das Unternehmen selbst, wie es die Daten der Schufa bewertet und welche Entscheidung hieraus resultiert.