Aktienfonds

Unter einem Aktienfonds versteht man einen Investmentfonds, welcher nur oder zum größten Teil in Aktien anlegt. Dabei kann dieser weltweit als internationaler Aktienfonds anlegen oder Aktien aus einzelnen Ländern oder Regionen oder wirtschaftlichen Branchen zusammenfassen. Aber auch die Darstellung eines speziellen Börsenindexes ist möglich. Dabei konzentrieren sich regionale Fonds auf bestimmte Regionen wie etwa Europa oder Amerika oder auch in einzelne Länder wie beispielsweise Deutschland oder Italien. Branchenfonds legen hingegen in mehrere oder einzelne Wirtschaftssektoren an. Vor allem in Energiewerte, Rohstoffe, Pharma, Biotechnologie, Versorgungsunternehmen, Nahrungsmittel, Finanzwerte, Medien, Technologie, Telekommunikation, Konsum und Ökologie.
Möglich ist auch eine Kombination von beiden Ausprägungen. Hiervon unabhängig sind auch Fonds erhältlich, welche sich ethischen Maßstäben verpflichten und zum Beispiel nicht in Firmenaktien investieren, welche stark umweltzerstörend agieren, der Atomwirtschaft angehören oder Waffen produzieren.
Generell kann festgestellt werden, dass die Chancen oder Risiken eines Fonds mit seiner Spezialisierung wachsen, weil Fondsmanager in harten Zeiten wegen der Spezialisierung nicht in andere Aktien anlegen dürfen und daher nicht so breit aufgestellt sind. Vor allem Branchenfonds gelten als besonders risikoreich.

Aktienfonds unterscheidet man in den Investmentprozess und ihren Anlagestil. Der Investmentprozess unterscheidet wiederum in das TOP-Down-Verfahren und dem Bottom-Up Verfahren. Innerhalb des TOP-Down-Verfahren beurteilen Fondsmanager Märkte sowie deren Perspektiven. Innerhalb des Bottom-Up liegt der Kernbereich in der konkreten Einzeltitelauswahl. Im Anlagestil unterscheidet man in den Growth-Ansatz, den Value-Ansatz oder dem Blend- oder Core-Ansatz. Im Growth-Ansatz liegen die Wachstumsaussichten eines Unternehmens im Mittelpunkt. Hier bedeutet Wachstum, dass Gewinn, Umsatz oder Cash Flow je Aktie deutlich schneller an Wachstum zunehmen als bei weiteren Unternehmen der Branche. Im Value-Ansatz stehen dabei eine Stabilität des Investments und eine günstige Bewertung im Vordergrund. Fondsmanager welche Value-orientiert arbeiten investieren meist in Aktien, welche im Markt unterbewertet eingestuft werden, oft verbunden mit einer hohen Dividendenrendite. Innerhalb des Blend- oder Care-Ansatzes werden neben denn Wachstums- auch die Substanzwerte berücksichtigt.

Ein paar Investmentfonds haben sich dabei auf kleinere Firmen und andere wiederum auf Börsenschwergewichte spezialisiert. Ein geringeres Risiko enthalten dabei Investitionen in die hochkapitalisierten Börsenschwergewichte. Bei diesen ist in unruhigen Börsenzeiten ein schnellerer Verkauf möglich.

Aktienfonds sind nur für Sparer interessant, welche primär das Ziel der Wertsteigerung verfolgen. Bessere Chancen, wenn die besagte Branche eine positive Börsenphase verbucht, stehen im Fall eines sinkenden Kurses gegebenenfalls deutlichen Verlusten entgegen. Durch die breite Anlagenstreuung des Aktienfonds, ist eine Anlage darin weitaus weniger risikoreich als eine Anlage in einzelne Aktien. Zudem kann der Anlieger seinen Zeitaufwand an Fachwissen und entsprechendem Vermögen geringer halten als bei einer Direktanlage.