Der CFO Report 2013 ist eine der größten, unternehmensunabhängigen und -übergreifenden Studien und befasst sich mit dem wandelnden Aufgabengebiet und den Herausforderungen für die Vorstandsmitglieder und Geschäftsführer, die in leitender Funktion den Finanzbereich von Unternehmen verantworten. Finance business partnering beschreibt den Wandel der Aufgaben und Anforderungen. Durch die Einführung von Conttrollingsinstrumenten und -pflichten hat sich das Bild in den letzten Jahren ohnehin schon rasant gewandelt: Das Rechnungswesen ermittelt nicht mehr nur die reine Finanz- und Ertragslage des Unternehmens, sondern stellt mehr und mehr aussagekräftige Finanzkennzahlen zur Verfügung. Finance business partnering bedeutet, dass die Finanzabteilung zunehmend mehr Aufgaben erhält und die Kompetenzfelder erweitert: Die Führungskräfte der Abteilung werden mehr und mehr zu strategischen Beratern innerhalb des Unternehmens und bieten zusätzlich zu den Bestandsdaten und Prognosen auch eine Beratung an. Damit setzen sie das Konzept interner Kunden auch im Finanzbereich um. Die Finanzabteilung wird zum Sparrings-Partner der Produktentwicklung, des Marketing und der anderen Unternehmensbereiche.
Im Internetangebot von roberthalf.de findet sich eine explizit zugespitzte Formulierung, die die Entwicklung „Vom Erbsenzähler“ zum „strategischen […] Partner“ hin beschreibt. Bisher würden lediglich etwa 42 % der Finanzabteilungen der Unternehmen diese Aufgaben wahrnehmen, womit sich noch ein erhebliches Verbesserungspotenzial ergibt. Die befragten Manager würden ein besseres Risikomanagement, schnellere Entscheidungen und eine insgesamt erhöhte Unternehmens-Performance erwarten. Doch was bedeutet dies konkret für die Unternehmen und wie können sie das vorhandene Potenzial am besten nutzen?
Zuallererst geht es darum, die Trägheit innerhalb der Unternehmen zu überwinden und die einzelnen Abteilungen für die neuen Visionen zu öffnen. Führungskräfte im Finanzbereich sollten die geänderten Aufgaben auch wahrnehmen wollen und zu Botschaftern des Kulturwandels werden. Dazu sind neben den bisherigen fachlichen und menschlichen Anforderungen weitere Facetten der Persönlichkeit notwendig. Hinzu kommt der Wille, Führungskompetenz nicht nur innerhalb des Finanzbereiches, sondern im gesamten Unternehmen auszuüben. Zudem müssen die entsprechenden Mitarbeiter wesentlich überzeugender und argumentativ stärker auftreten. Erstaunlich ist dabei, dass etwa 80 % der CFOs davon ausgehen, den Personalbedarf nicht intern decken zu können.
Deshalb denken sie an ganz unterschiedliche Möglichkeiten, neues Personal zu gewinnen und die benötigte Kompetenz bzw. Zukunftsorientierung für eine Aufbauphase ins Unternehmen zu holen. Personaldienstleister würden hier die Möglichkeit bieten, den Übergang zu gestalten – ohne langfristige Kostenblöcke entstehen zu lassen. Interim-Management und Personaldienstleistung wie es beispielsweise Robert Half anbietet, werden zu den häufiger genutzten Optionen gehören. Mit einem Umsatz von 4,11 Milliarden US-Dollar im Jahr 2012 gehört dieses Unternehmen zu den großen Playern im Interim-Management.
Weitere renommierte Unternehmen wie die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte sehen übrigens einen ähnlichen Trend. Aus der CFO Studie von Robert Half könnte folgender Satz entstammen, der aber in der Tat bei Deloitte zu finden ist: „Too often finance is looking in […] rear view mirror rather than focusing on […] indicators.“ Zu oft würden die Finanzabteilungen also in den Rückspiegel sehen anstatt sich um die Kennzahlen zu kümmern und diese dann entsprechend zu verwerten.